Am 29. Dezember 1890 wurden zwischen 250 und 300 Männer, Frauen und Kinder der Lakota beim „Wounded Knee Massacre“ auf dem heute danach benannten Wounded Knee Battlefield in South Dakota getötet. Davor hatten die Lakota den sogenannten Geistertanz wieder aufgegriffen, eine religiöse Beschworung, die die Wiederherstellung ihrer alten Welt vor der Ankunft des weißen Mannes versprach. Die US-Behörden wurden nervös und sahen den Tanz als Kriegstanz und als mögliche Ausgangspunkt für einen indianischen Aufstand. Also beschlossen sie, den Lakota Sioux Chief Sitting Bull zu verhaften, wobei ein Kampf ausbrach und der Häuptling getötet wurde. Auf der Suche nach Sicherheit begab sich eine Gruppe von Lakota Sioux, angeführt von Chief Spotted Elk, zum Pine Ridge Reservat.
Am 28. Dezember wurden die Lakota vom US-Militär nach Wounded Knee Creek begleitet, wo sie lagerten und von den US-Streitkräften umzingelt wurden. Am nächsten Morgen versuchte das US-Militär, den Lakota-Stamm zu entwaffnen. Einige Lakota begannen zu Geistertanz-Liedern zu singen und zu tanzen, was zu einer noch angespannteren Situation führte. Es heißt, dass eines der Gewehre abgefeuert wurde, während ein Soldat versuchte, einen jungen, angeblich tauben Lakota zu entwaffnen. Es folgte ein Feuergefecht aus nächster Nähe, bei dem Freund und Feind gleichermaßen getötet wurden. Die Kämpfe endeten nach weniger als einer Stunde, fast die Hälfte der Lakota starb, darunter mehr als sechzig Frauen und Kinder.
In dem Versuch, die Wunden der Vergangenheit zu heilen, reiten die Lakota-Stammesmitglieder inzwischen jedes Jahr im Dezember auf einer Pilgerreisevom Standing Rock Reservat, wo Sitting Bull getötet wurde, bis Wounded Knee. Diese Reise geht im tiefsten Winter auf eine 300 km lange Strecke von Mitte bis zum Südwesten South Dakota über den Prairie, trotz Wind und Wetter, um an diese tragische Ereignis zu erinnern.
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