Warum dieses Projekt? (3)

Eines Tages, als ich zurück in South Dakota war, besuchte ich das Wounded Knee Memorial, das sich im Pine Ridge Reservat im Westen von South Dakota befindet. Es gibt einen kleinen Hügel mit Blick auf das Schlachtfeld, und es gibt einen kleinen Friedhof und eine kleine Kirche auf dem Gipfel des Hügels. Man sagt, dass der Wind bei Wounded Knee immer weht, und dass wenn man genau hinhört auch die Stimmen der Vergangenheit hören kann…

Dort lauschte ich eine ganze Weile den Klängen meiner Flöte, und musste dabei immer wieder an das Schlimme denken was hier mal geschehen war…!  Dabei kam dann die Frage in mir auf: Was könnte bzw. sollte ich tun?! Ich bin kein Politiker oder jemand mit großem Einfluss … Ich bin nicht übermäßig reich, also kann ich hier und da zwar ein paar Dollar einbringen, aber macht das wirklich einen Unterschied? Es waren auch nicht die Taten meiner Generation. Bin ich also für etwaige Wiedergutmachungen verantwortlich? Würden die Indianer das von mir überhaupt wollen, einem privilegierten „weißen Mädchen“ von der „anderen Seite“ des Zauns? Also wirklich – was sollte/könnte ich tun?

Während ich über diese Frage nachdachte, flüsterte eine Stimme in mir: „Du kannst doch deine Flöte spielen.“ Und ich dachte: „Ja, das stimmt, ich kann meine Flöte spielen. Das werde ich auch tun.“

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