Später bin ich aufs College gegangen, habe meinen Abschluss gemacht und bin nach Deutschland gezogen, wo ich jetzt lebe und arbeite. Vor einigen Jahren entdeckte ich die indianische Flöte und interessierte mich dafür, woher sie kam. Um meine Neugierde zu stillen, traf ich Indianer, die in den Reservaten aufgewachsen waren, und hörte mir ihre Geschichten an. Sie erklärten, wie die “weißen Männer” zur Zeit der Indianerkriege den Büffel, der die Hauptquelle für Nahrung, Kleidung und viele andere Dinge der amerikanischen Ureinwohner war, grausam und in großer Zahlen vernichteten. Die Weißen brachten mit Pocken infizierte Decken mit, entrissen den Familien die Kinder und zwangen sie, christliche Schulen zu besuchen. Den Indianern wurde verboten ihre Sprache zu sprechen und ihre spirituelle Kultur zu praktizieren. Der „Weiße Mann“ schloss mit den Indianern zahlreiche Verträge, nur um sie anschließend wieder zum Nachteil der Indianer zu brechen. Die Flächen der Reservate wurden stetig kleiner und die amerikanischen Ureinwohner immer ärmer. Heute herrscht dort eine große Arbeitslosigkeit (50-80%), enorme Alkohol- und Drogenprobleme, eine hohe Selbstmordrate (4x mehr als der US-Durchschnitt), und unzählige Fälle von häuslicher Gewalt. Meine bisherigen Vorstellungen von stolzen, tapferen und furchtlosen Kriegern wurden durch die trostlose wie auch bedrückende Realität zerstört. Ich war tiefst erschüttert!